Beratung und Begleitung

Die fa:rp berät zu pädagogischen Interventionen und Präventionsmaßnahmen im Umgang mit rechtsextremen Phänomenen. Mitarbeiter*innen der Fachstelle beraten per Telefon oder E-Mail und verweisen an andere geeignete Stellen auf örtlicher, Landes- und Bundesebene. Bei Bedarf können mögliche Handlungsschritte besprochen, Materialien empfohlen und weitergeleitet werden oder eine Beratung zu geeigneten Zugängen der Prävention und Intervention stattfinden. Zudem können natürlich auch Präventions- und Distanzierungsangebote von Cultures Interactive e.V. gebucht werden. Eine Übersicht über bundesweite Präventionsangebote finden Sie ebenfalls im Infoportal Rechtsextremismusprävention des Kompetenznetzwerks.

Fortbildungsreihe: Kompetent gegen Rechtsextremismus

Von Februar bis Juni 2023 bieten die fünf Träger des Kompetenz­netzwerks Rechtsextremismus­prävention eine neunteilige Fortbildungsreihe an. Die Reihe ist modular aufgebaut und richtet sich an Fachkräfte aus Zivilgesellschaft und Verwaltung, die in ihrem Arbeitsfeld vor Herausforderungen im Kontext des Rechtsextremismus stehen und sich zum Stand der Fachdebatten, zu Anknüpfungspunkten und Strategien weiterbilden wollen. Der Schwerpunkt der Fortbildungsreihe liegt auf der Wissens­vermittlung und der Bündelung von Erfahrungen.

Die Reihe beginnt im Februar mit zwei Einführungs­workshops, die aufeinander aufbauen und das Fundament für die gesamte Fortbildungs­reihe und den abschließenden Praxisworkshop darstellen. Daher empfehlen wir die Teilnahme an den Einführungs­workshops, wenn Sie auch an einem oder mehreren Themenworkshops teilnehmen wollen. Die Fortbildungsreihe endet im Juni mit einem zweitägigen Praxisworkshop in Berlin.

Alle Termine und Inhalte der Fortbildungsreihe finden Sie auf der Homepage des KompRex.

Anmeldung

Die Fortbildungsreihe ist bereits ausgebucht.

Summer School 2023

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause ist es in diesem Jahr endlich wieder so weit: Vom 5. bis 9. Juni laden wir ein in die alte Nudelfabrik Zeitz in Sachsen-Anhalt zur Summer School! Summer School – das bedeutet fünf Tage Bildungsfestival mit Fachaustausch, Weiterbildung, Vernetzung und Perspektivwechsel.

Neue Anforderungen an die Rechtsextremismusprävention

In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen an die Rechtsextremismus­prävention in der Arbeit mit Jugendlichen verändert: Neben dem weiterhin bestehenden gewaltbereiten Rechtsextremismus haben sich rechtsextreme und menschenfeindliche Positionen bis weit in den gesellschaftlichen Mainstream normalisiert. Außerdem ist ein Erstarken konservativer Geschlechter- und Familienbilder, eine zunehmende Polarisierung und eine Radikalisierung antidemokratischer Milieus zu beobachten. Für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und die Prävention menschenfeindlicher Haltungen stellen sich deshalb die Fragen nach Auftrag und Rolle, aber auch Möglichkeiten und Grenzen einer zeitgemäßen Rechtsextremismus­prävention in Jugend(sozial)­arbeit und Bildungsarbeit neu.

Auf der Summer School 2023 möchten wir mit Ihnen zu diesen Fragen in Fachvorträgen, Workshops und Werkstätten in den Austausch kommen. Wir blicken auf neue, jugendrelevante Entwicklungen im Bereich von Rechtsextremismus und antidemokratischen Einstellungen. Außerdem möchten wir Veränderungen in der Jugend(sozial)arbeit und in der Lebenswelt Jugendlicher, die sich auf die Rechtsextremismus­prävention auswirken, diskutieren. Dabei werden wir auch jugendgerechte Zugänge der Präventionsarbeit erkunden und uns zu gelungenen Ansätzen sowie Methoden weiterbilden.

Bildungsfestival für Jugend(sozial)arbeit, Prävention und politische Bildung

Alle interessierten pädagogischen Fachkräfte und Multiplikator*innen aus Jugend(sozial)arbeit, Jugendkulturarbeit, politischer Bildung und Präventionsarbeit sind herzlich zur Summer School eingeladen. Die Veranstaltung beginnt am Montag, den 5. Juni 2023, gegen 13 Uhr, und endet am Freitag, den 9. Juni, ebenfalls um 13 Uhr. Wir bemühen uns um eine Anerkennung der Summer School als Bildungsurlaub in mehreren Bundesländern. Die Kosten für die Teilnahme liegen bei 150 bis 250 Euro.

Die Anmeldung für die Summer School 2023 ist voraussichtlich ab März möglich. Wenn Sie über den Anmeldebeginn informiert werden möchten, dann abonnieren Sie den Newsletter von cultures interactive e.V. oder schicken Sie eine E-Mail an summerschool@cultures-interactive.de.

Sie möchten genauer wissen, was Sie in Zeitz erwartet? Einen Eindruck von den bisherigen Summer Schools erhalten Sie auf der Homepage von cultures interactive e.V.

Summer School 2019
Weiterbildungen

Wir bieten verschiedene Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte an. Unter anderem zur Rechtsextremismusprävention, zum Umgang mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen, zur Distanzierungsarbeit oder zu jugendkultureller politischer Bildung. Format, Dauer sowie Inhalte stimmen wir mit Ihnen und Ihrer Einrichtung bedarfsgerecht ab. Um eine höchstmögliche Einbindung aller Teilnehmenden zu gewährleisten, führen wir unsere Bildungsmaßnahmen stets prozessorientiert durch.

Alle Fortbildungen im Überblick (PDF) Mehr Infos? Oder gleich eine Fortbildung buchen?

 

Basisschulung Rechtsextremismusprävention

Mit welchen Phänomenen haben wir es zu tun? Wie sind Bezeichnungen wie Neue Rechte, extreme Rechte, Rechtspopulismus oder Rechtsextremismus einzuschätzen? Mit welchen Themen sprechen rechtsextreme Gruppierungen Menschen besonders an? Welche persönlichen oder biografischen Faktoren befördern eine Hinwendung zu rechtsextremen Gruppierungen und Denkweisen? Wie verlaufen Radikalisierungsprozesse und welche Rollen spielen dabei Genderaspekte und das persönliche Umfeld?

Die Basisschulung Rechtsextremismusprävention führt Berufseinsteiger*innen und weitere Interessierte aus Jugend(sozial)- und Präventionsarbeit grundlegend in den Phänomenbereich Rechtsextremismus, in Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse sowie in Präventionsansätze ein. Die Schulung ist eintägig und kann bei Bedarf auch als Online-Fortbildung stattfinden.

Modulare Fortbildung: Handlungskompetenzen im Umgang mit rechtsorientierten/gefährdeten Jugendlichen

Was können Jugend(sozial)arbeiter*innen tun, wenn sie mit rechtsextremen Phänomenen konfrontiert sind? Die modulare Fortbildung vermittelt anhand eines Interventionsplans aufeinander aufbauende Handlungsschritte, um selbstständig Situationen erkennen und einschätzen zu können, sich die nötige Unterstützung zu holen und pädagogische Präventions- wie Interventionsmaßnahmen anbieten zu können. Dazu werden Erkenntnisse zu Rechtsextremismus, zu Hinwendungs- und Distanzierungsprozessen, Übungen zur Reflektion der eigenen Haltung, zu Gesprächsführungsstrategien, Selbstevaluations-Tools und vieles mehr vorgestellt.

Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte aus Schule, Jugendarbeit, Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und Studierende und ist auf fünf Module à zwei Tage angelegt. Nach Bedarf kann sie vor Ort und in verkürzter Form durchgeführt werden. Sie wurde mit dem „PHINEO-Wirkt“-Siegel ausgezeichnet.

Genderbewusste Rechtsextremismusprävention

Voremanzipatorische Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, Hass auf Frauen*, Antifeminismus oder die Abwertung von LGBTIQ+ sind grundlegend mit Rechtsextremismus verwoben. In diesem praxisorientierten Online-Seminar geht es deswegen um:
· Genderthemen im Rechtsextremismus, die stark auch in die sogenannte „Mitte der Gesellschaft“ hineinwirken.
· Geschlechtsspezifische Rollenangebote („Doing Gender“) in rechtsextremen Szenen und deren mögliche Attraktivität für Mädchen* und Jungen* im Jugendalter.
· Aspekte von Familie und Kindeswohl im Kontext von Rechtsextremismus.
· Davon ausgehend werden pädagogische Ansätze und geeignete Zugänge für eine genderbewusste Prävention vorgestellt. Dort werden wir auch Erfahrungen aus dem Projekt WomEx mit einbringen: In diesem EU-weiten Projekt hat cultures interactive e.V. herausgearbeitet, dass neue Zugänge und Anspracheorte einbezogen werden müssen, um auch Mädchen* und Frauen* in der Distanzierungsarbeit zu erreichen.

Train-the-Trainer: Weiterbildung zu Fair Skills – jugendkulturelle politische Bildung

Die Fair-Skills-Qualifizierung richtet sich an alle, die schon in Medien-, Jugendkultur- oder Jugendorganisationsarbeit tätig sind oder künftig in diesem Bereich tätig sein wollen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie Medien- und Jugendkulturarbeit zur Reflektion von gesellschaftlichen Phänomenen nutzen und wie sie systematisch Workshops aufbauen, die Inhalt und Praxis miteinander verbinden. Außerdem erlernen sie Handlungskompetenzen für eine menschenrechtsorientierte Jugendarbeit und wie sie Gruppen konstruktiv und mit Spaß anleiten.

Referent*innen aus verschiedenen Jugendkulturen, Medienarbeit oder politischer Bildung vermitteln Methoden und Konzepte für Workshops und Projekte an Schulen, in der Jugendarbeit oder in Feriencamps. Während der Fortbildung erarbeiten die Teilnehmenden zudem eigene Workshops (zum Beispiel in den Bereichen Graffiti, Skateboarding, Foto, DJing oder Rap), in denen sie Menschenrechtsbildung, politische Themen und jugendkulturelle bzw. Medienpraxis miteinander verbinden.

Die in den Trainings zertifizierten Teilnehmer*innen erhalten die Gelegenheit, bei regionalen oder bundesweiten Projekten zu hospitieren und Workshopleitungen im Tandem mit erfahrenen Referent*innen zu übernehmen.

Infos (PDF)

Weiterbildung zur Distanzierungsarbeit

In dieser Fortbildung geht es um das in der Fachstelle für Distanzierungsarbeit von cultures interactive entwickelte Verfahren des intensivpädagogischen Einwirkens auf rechtsaffine und rechtsextrem orientierte junge Menschen – in einem akteur*innenübergreifenden lokalen Kooperationszusammenhang mit der Jugendhilfe und weiteren Hilfesystemen. Die Methodik der Distanz-Trainings im Einzel- und Gruppensetting entspricht einem systemisch-lösungsorientierten Vorgehen, das auch Eltern- und Umfeldberatung einbezieht; ferner menschenrechts­orientierte Jugendarbeit in „kritisch-zugewandter Haltung“, professionelle Vertrauens- und Beziehungsbildung, narrative Biografie-Arbeit, sozialräumlich basierte (Selbst)Reflexion, Anti-Gewalt-Arbeit. Gegebenenfalls kommen Tataufarbeitung, Auseinandersetzung mit Neutralisierungs- und Entschuldungsgesten, intensivpädagogische politische Bildung, sowie Zielentwicklung und das Erarbeiten von „funktionalen Äquivalenten“, das heißt von sinn- und erlebnisstiftenden Alternativen zu menschenfeindlichen und gegebenenfalls rechtsextrem motivierten Lebensweisen, hinzu.


Weiterbildung zu Narrativen Gesprächsgruppen

Die Fortbildung vermittelt das von cultures interactive entwickelte Verfahren der Narrativen Gesprächsgruppen an Schulen, das eine innovative Form der intensivpädagogischen politischen Bildung darstellt. Narrative Gruppenarbeit wird als Faktor des nonformalen Lernens im Bereich Sprache und Demokratie eingesetzt und im Rahmen einer wöchentlichen Schulstunde der Regelunterrichtszeit in Gruppen von zehn bis 14 Schüler*innen von externen Leiter*innen durchgeführt. Die Fortbildung behandelt narratologische Grundlagen, Techniken und Haltungen der themenoffenen Gruppenleitung, der erzählgenerierenden Gesprächsführung, Moderation von Gruppendynamik, variablen Setting-Gestaltung per Gruppenteilung und Time-Out-Raum, des Schnittstellenmanagements mit dem Fachunterricht und den psychosozialen Einzelinterventionen bzw. der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit. Bei Bedarf können auch gruppenübergreifende Konflikt- und Mobbing-Mediation Teil der Fortbildung sein.

Mehr Infos zu den Narrativen Gesprächsgruppen

Intervisionsgruppen

Pädagogische Fachkräfte haben es in ihrer Arbeit häufig mit „Problemfällen“ zu tun, die es zu „lösen“ gilt. Dabei geht es häufig auch um Äußerungen und Verhaltensweisen von Jugendlichen, aber auch von Kolleg*innen, die menschen­verachtend, rassistisch, sexistisch, antisemitisch oder ähnliches sind. Viele Fachkräfte haben bereits einen versierten Umgang mit solchen Situationen entwickelt – manchmal braucht es aber auch eine langfristigere Handlungsstrategie. Doch der stressige Arbeitsalltag ermöglicht es ihnen nur selten, in Ruhe darüber nachzudenken, wie ein professioneller Umgang mit solchen Fällen aussehen kann. Erst recht fällt die Entwicklung einer Handlungsstrategie dann schwer, wenn es keine oder wenige Strukturen für einen kollegialen Austausch gibt. Auch bei klassischen Fortbildungs­angeboten fehlt meist die Zeit, solche „Fälle“ mit der nötigen Ruhe zu besprechen.

Daher bietet cultures interactive e.V. auf Anfrage kostenfrei angeleitete kollegiale Fallberatungen an. Einzelne Fachkräfte und ganze Teams, die sich untereinander oder mit anderen Fachkräften über herausfordernde Situationen im Kontext von Gruppen­bezogener Menschen­feindlichkeit austauschen wollen, unterstützt cultures interactive dabei mit einem angemessenen Rahmen. Ob einmalig oder in regelmäßigen Abständen, ob in Präsenz oder online – wir bemühen uns, den Bedarfen der Beratungsnehmer*innen möglichst gut gerecht zu werden. Die Intervisonsgruppe wird von einer erfahrenen Beratungsfachkraft angeleitet und moderiert. Die zentrale Ressource stellt aber die Expertise der Gruppe selbst dar: Aus ihr heraus wird er Fall empathisch reflektiert, anschließend werden gemeinsam pädagogische Handlungs­strategien entwickelt. Die gemeinsame Reflexion ermöglicht es auch denjenigen, deren Fall nicht vertiefend bearbeitet wird, Anreize und Strategien für die eigene Arbeit mitzunehmen.

Sie haben Bedarf nach kollegialer Fallberatung? Dann melden Sie sich per E-Mail bei uns mit dem Betreff „Kollegiale Fallberatung“. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück.

info@cultures-interactive.de

Menschen sitzen im Kreis
Fachtreffen Jugendarbeit

Cultures Interactive e.V. organisiert regelmäßig Fachtreffen mit Vertreter*innen von Bundes- und Landesverbänden der Jugend(sozial)arbeit, um einen vertrauensvollen Fachaustausch zu speziellen Problemlagen in Bezug auf menschenverachtende, demokratiefeindliche oder rechtsextreme Phänomene herzustellen. Inhaltlich werden in den Treffen Hintergründe zu (jugendkulturellen) Erscheinungen von Rechtsextremismus besprochen, auch im Kontext von Familie, Gender oder sozialer Herkunft. Dabei werden regionale Herausforderungen spezifisch beleuchtet und Bedarfe ebenso wie Empfehlungen gemeinsam formuliert. Diese finden Eingang in die Arbeit der Verbände der Jugend(sozial)arbeit, werden über deren Kanäle veröffentlicht und dort diskutiert. Zudem können weitere Empfehlungen für Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik in Bezug auf Rechtsextremismus und Jugend(sozial)arbeit vorbereitet werden.

Sie möchten an den Fachtreffen teilnehmen? Dann melden Sie sich gern per E-Mail bei uns.

kontakt@farp.online

Illustration einer Weiterbildung
Jugendliche im Workshop