Die fa:rp berät zu pädagogischen Interventionen und Präventionsmaßnahmen im Umgang mit rechtsextremen Phänomenen. Mitarbeiter*innen der Fachstelle beraten per Telefon oder E-Mail und verweisen an andere geeignete Stellen auf örtlicher, Landes- und Bundesebene. Bei Bedarf können mögliche Handlungsschritte besprochen, Materialien empfohlen und weitergeleitet werden oder eine Beratung zu geeigneten Zugängen der Prävention und Intervention stattfinden. Zudem können natürlich auch Präventions- und Distanzierungsangebote von Cultures Interactive e.V. gebucht werden. Eine Übersicht über bundesweite Präventionsangebote finden Sie ebenfalls im Infoportal Rechtsextremismusprävention des Kompetenznetzwerks.
Fortbildung zum Umgang mit menschenverachtenden, demokratiefeindlichen und rechtsextremen Phänomenen in Jugendarbeit und Schule
(Angehende) Mitarbeitende in Jugendarbeit und Schule sind immer wieder herausgefordert, auf menschenverachtende und demokratieablehnende Haltungen pädagogisch adäquat zu reagieren. Dabei müssen sie Äußerungen und Phänomene sachgerecht erkennen und einordnen können, die individuelle sowie gruppendynamische Situation der Jugendlichen im Blick haben und Hinwendungsmotive und Gefährdungslagen in Bezug auf Rechtsextremismus kennen. Außerdem sollten sie ihre eigenen Ressourcen und Hilfestrukturen einbeziehen sowie über Kenntnisse geeigneter Maßnahmen der Prävention und Intervention verfügen – und natürlich Haltung zeigen.
Dies erfordert Wissen: Wissen über aktuelle rechtsextreme Phänomene, insbesondere in ihren gesellschaftlichen und jugendkulturellen Wechselbezügen, über Radikalisierungs- und Hinwendungsprozesse von Heranwachsenden sowie über wirksame Ansätze, um der Verfestigung von menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Haltungen entgegenzuwirken. Zudem erfordert es Fach- und Praxiskenntnisse über Interventionsmöglichkeiten sowie den kollegialen Austausch über die eigenen Arbeitserfahrungen. Aber auch die persönlich-professionellen Grenzen müssen reflektiert werden.
Die modulare Fortbildungsreihe der Fachstelle Rechtsextremismusprävention vermittelt ein systematisches Handlungskonzept zum Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) sowie rechtsextrem orientierten oder gefährdeten Jugendlichen. Es wurde im Rahmen eines Modellprojekts gemeinsam mit Praktiker*innen aus der Jugendarbeit und Wissenschaftler*innen aus Politik-, Sozialwissenschaften und Sozialpsychologie entwickelt, erprobt und evaluiert. Aufbauend auf einem fünfstufigen Interventionsplan und mithilfe anwendungsorientierter Informations- und Arbeitsmaterialien können die Teilnehmenden anhand eigener Praxisbeispiele ihre Handlungskompetenzen stärken, um präventiv, aber auch durch konkrete Interventionen, abwertenden, menschenverachtenden, demokratiefeindlichen und extrem rechten Haltungen im eigenen Arbeitsfeld zu begegnen.
Der Fortbildungskurs
- Die Reihe umfasst fünf zweitägige Module mit insgesamt 80 Stunden und zehn zusätzlichen Stunden für die eigene Vor- und Nachbereitung sowie gestellte Aufgaben.
- Die Qualifizierung legt hohen Wert auf Praxisbezug und arbeitet deshalb mit den Fällen und Arbeitskontexten der Teilnehmenden.
- Eine kollegiale und wertschätzende Arbeitsatmosphäre liegt uns am Herzen.
- Der Kurs kontextualisiert Rechtsextremismusprävention im Handlungsfeld Jugend(sozial)arbeit und Schule. Er stellt keine Einführung in Antidiskriminierungs- oder kritische Bildungsarbeit dar.
- Wir arbeiten wir methodenvielfältig, gruppendynamisch und prozessorientiert.
Zielgruppe
(Angehende) Pädagogische Fachkräfte aus Jugendarbeit, Bildung und Prävention.
Zertifizierung
Alle Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebescheinigung. Eine Zertifizierung kann mit der Präsentation der Fallarbeit und des erarbeiteten Konzepts sowie der Teilnahme an mindestens acht von zehn Seminartagen erlangt werden.
Kontakt
Einmal jährlich veranstaltet die Fachstelle Rechtsextremismusprävention eine Summer School zur Rechtsextremismusprävention im Feld der Jugend(sozial)arbeit. Mehrere Tage kommen Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit, der Rechtsextremismusprävention und der politischen Bildung dazu im Sommer in einer Bildungsstätte zusammen, um sich gemeinsam in Fachvorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und Werkstätten weiterzubilden, voneinander zu lernen, auszutauschen und zu vernetzen. Jeder Tag steht unter einem eigenen Thema und beginnt vormittags mit einem Fachvortrag zu dem jeweiligen Tagesschwerpunkt. Anschließend bieten Workshops vertiefende Einblicke in das Tagesthema, bevor am späten Nachmittag das Gehörte und Erlebte in einer Teilnehmendenwerkstatt reflektiert und auf den eigenen Arbeitskontext übertragen werden kann.
2023 nahm die Summer School die veränderten Anforderungen der Rechtsextremismusprävention an die Jugend(sozial)arbeit in den Blick: Wie sieht eine zeitgemäße Prävention mit Blick auf den aktuellen Rechtsextremismus aus? Welchen Auftrag und welche Grenzen hat die Rechtsextremismusprävention und von welchen gelungenen Ansätzen können wir lernen? Das haben die Teilnehmenden fünf Tage lang intensiv in der Nudelfabrik Zeitz diskutiert. Im Jahr 2022 musste die Summer School pandemiebedingt als kürzere Fachtagung in Berlin stattfinden. Unter dem Titel "Nichts als Krise(n)?" setzten sich die Teilnehmenden dort mit den Folgen der zahlreichen gesellschaftlichen Krisen für Jugendliche und Jugendarbeit auseinander.
Dokumentation der Summer School 2023
Dokumentation der Fachtagung 2022
Alle Fragen zu bisherigen und zukünftigen Summer Schools beantworten wir gerne unter summerschool@cultures-interactive.de
Schon zum dritten Mal bietet das Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention in diesem Jahr eine neunteilige modulare Fortbildungsreihe an. Die Reihe, die von Februar bis Juni 2024 online stattfindet, legt den Fokus auf Wissensvermittlung und die Bündelung von Erfahrungen. Die Fortbildungsreihe ist modular aufgebaut und richtet sich an Fachkräfte aus Zivilgesellschaft und Verwaltung, die in ihrem Arbeitsfeld vor Herausforderungen im Kontext des Rechtsextremismus stehen und sich zum Stand der Fachdebatten, zu Anknüpfungspunkten und Strategien weiterbilden wollen.
Die neun Module
Einführungsworkshop I: Basiswissen zu Rechtsextremismus in Deutschland
Montag 26. Febuar 2024, 9 bis 13 Uhr
Ziel des ersten Teils ist es, sich eine gemeinsame Grundlage für die Themenworkshops zu erarbeiten. In diesem Workshop wird es deshalb um Begrifflichkeiten und wissenschaftliche Diskurse rund um Rechtsextremismus gehen. Sowohl maßgebliche Akteur*innen als auch den Rechtsextremismus begünstigende gesellschaftliche Faktoren werden thematisiert.
Einführungsworkshop II: Modernisierungen? Neue Rechte.
Donnerstag, 7. März 2024, bis 9 bis 13 Uhr
Der zweite Teil legt einen Schwerpunkt auf die sogenannte Neue Rechte und beschäftigt sich mit ihrer Ideengeschichte und ihren zentralen Vordenker*innen. Es soll dabei vor allem um die Frage gehen, ob eine extreme Rechte in Deutschland überhaupt im Widerspruch zum Nationalsozialismus stehen kann und was sie vom Konservatismus trennt. Darüber hinaus sollen Handlungsoptionen der demokratischen Zivilgesellschaft diskutiert werden.
Die beiden Einführungsworkshops bauen aufeinander auf und stellen das Fundament für die gesamte Fortbildungsreihe dar. Daher empfehlen wir die Teilnahme an den Einführungsworkshops, wenn Sie auch an einem oder mehreren Themenworkshops teilnehmen wollen. Beide Einführungsworkshops werden durchgeführt vom Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention.
Kenne Deine Rechte(n)! Rechtsextremismus und Justiz
Mittwoch, 13. März 2024, 9 bis 13 Uhr
Wann ist rechtsextreme Hetze eigentlich strafbar? Welche rechtsextremen Symbole und Kennzeichen sind (nicht) verboten? Und was bedeutet es eigentlich, wenn die Justiz im Verfahren ein politisches Motiv (nicht) erkennt? Dieser Workshop vermittelt rechtliches Grundlagenwissen zu relevanten Straftatbeständen und zeigt die größten Leerstellen im juristischen Umgang mit Rechtsextremismus auf. Diskutiert wird der Umgang der Justiz mit Betroffenen rechter Gewalt und Rechtsextremen in den eigenen Reihen. Außerdem werden Argumentationsstrategien und juristische Handlungsoptionen gegen Rechtsextremismus, sei es auf einem Stadtfest oder in der Schule, diskutiert und erprobt.
Der Workshop wird durchgeführt von Gesicht Zeigen!
„Mannhaft werden.“ Relevanz von Gender- & Familienpolitiken im Rechtsextremismus
Donnerstag, 21. März 2024, und Freitag, 22. März 2024 (Wiederholung), 9 bis 13 Uhr
Antifeminismus ist eine zentrale Ideologie im Rechtsextremismus, die sich gegen die Gleichstellung der Frauen genauso wie gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt richtet. Auf der anderen Seite werden Frauen, queere Menschen und ihre Rechte instrumentalisiert, um rassistische Politiken zu legitimieren. Das Seminar gibt einen Überblick über Begriffe und extreme rechte Strategien: Welche Geschlechterbilder und -vorstellungen kennzeichnen den Rechtsextremismus? Was und wer steckt hinter Anti-Gender-Mobilisierungen? Was verbirgt sich hinter „aktivierender Familienpolitik“, der Inszenierung als „wahre Feministinnen“ oder dem „Schutz unserer Frauen & Kinder“? Und warum sind diese Themen so anschlussfähig?
Der Workshop wird durchgeführt von der Amadeu Antonio Stiftung.
„Jung, modern und alte Werte". Extrem rechte Jugendkulturen
Montag, 8. April 2024, 9 bis 13 Uhr
Seit den 2000er Jahren ist eine jugendkulturelle Öffnung des Rechtsextremismus festzustellen. Vermehrt finden Lifestyles und Ausdrucksformen aus verschiedensten Jugendkulturen anhand Kleidung, Musik, körperlichen Aktivitäten und Aktionsformen Eingang in rechtsextreme Lebens- und Erlebniswelten. Das macht sie für Jugendliche attraktiv: Egal ob Rap, Gaming oder Sport – nahezu überall lassen sich nunmehr rechtsextreme Angebote finden, für Außenstehende kaum noch erkennbar. Es werden Einblicke in den jugendkulturellen Rechtsextremismus gegeben, Beispiele aus unterschiedlichen Lebenswelten angeschaut und diese auf ihre Wirkung, Attraktivität, politischen Inhalte sowie Identifikationspotentiale hin reflektiert.
Der Themenworkshop wird durchgeführt von cultures interactive e.V.
Kindheit rechts außen
Montag, 29. April 2024, 9 bis 13 Uhr
Wie ergeht es Kindern, die in einer extrem rechten Familie aufwachsen? Im Workshop geben wir einen Einblick in das Thema und skizzieren historische Kontinuitäten in der Erziehung von der NS-Zeit bis heute. Wir beleuchten Familiensysteme und Erziehungsmethoden und diskutieren diese vor dem Hintergrund einer Kindeswohlgefährdung. Abschließend wollen wir gemeinsam schauen, welche Herausforderungen für zivilgesellschaftliche Strukturen dadurch entstehen und wie Handlungsoptionen aussehen können.
Der Workshop wird durchgeführt von der Fachstelle Rechtsextremismus und Familie des LidiceHauses.
Die extreme Rechte und die Religion
Dienstag, 7. Mai 2024, 9 bis 13 Uhr
Wie hält es die extreme Rechte mit der Religion? Warum sind Neonazis so sehr vom Neuheidentum fasziniert? Und was hat das mit Antisemitismus und Hass auf das Christentum zu tun? Und was ist „rechte Esoterik“? In welcher Weise versuchen „Neue“ Rechte und Rechtspopulismus das Christentum zu instrumentalisieren? Welche Inhalte werden am rechten Rand der Kirchen vertreten? Hat Antisemitismus eine besondere christliche Tradition, und welche Bedeutung hat er für die extreme Rechte?
Der Workshop wird durchgeführt von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus.
Rechtsextreme Einflussnahme in der Arbeitswelt: Akteure und Handlungsoptionen
Mittwoch, 15. Mai 2024, 9 bis 13 Uhr
Rechtsextreme sind eine reale Gefahr für die Sicherheit und das Zusammenleben. Dies betrifft nicht nur den öffentlichen Raum, sondern insbesondere die Arbeitswelt. Denn viele von uns verbringen einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz und eine Konfrontation mit rechtsextremen Einstellungen und ihrer Verbreitung kann auch hier entstehen. Der Workshop gibt einen Überblick über das Thema Rechtsextremismus in der Arbeitswelt. Es werden rechte Strategien und Akteure im Kontext Wirtschaft und Arbeit aufgezeigt und besprochen, wie sich rechtsextreme Einflussnahme hier erkennen lässt. Außerdem werden Handlungsoptionen diskutiert, um der Verbreitung von Rechtsextremismus am Arbeitsplatz entgegenzuwirken.
Der Workshop wird durchgeführt von Gesicht Zeigen!
Umgang mit Angriffen und Bedrohungen
Donnerstag, 6. Juni 2024, 9 bis 13 Uhr
Was ist bei Angriffen und Einschüchterungsversuchen von rechts auf die demokratische Zivilgesellschaft zu tun? Und wie finden wir den richtigen Umgang mit Shitstorms? Der Workshop zeigt anhand von Bedarfen der Teilnehmenden verschiedene Strategien der Gegenwehr auf, informiert über Hilfs- und Unterstützungsstrukturen für Betroffene rechter Anfeindungen, Bedrohungen und Angriffe und bietet die Möglichkeit für Erfahrungsaustausch.
Der Workshop wird durchgeführt von der Amadeu Antonio Stiftung.
Teilnahme
Die modulare Fortbildungsreihe richtet sich bundesweit an Fachpraxis und Multiplikator*innen aus den Feldern Zivilgesellschaft und Demokratiearbeit, Verwaltung, Justiz, Soziale Arbeit sowie Akteure des Bundesprogramms Demokratie leben! Die Teilnahme an allen Modulen wird empfohlen, da sie teils aufbauend konzipiert sind. Es ist aber keine zwingende Voraussetzung. Wir empfehlen jedoch sehr die Teilnahme an den beiden Basismodulen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung
Auf der Webseite der BAG Kirche und Rechtsextremismus können Sie sich für die Fortbildungsreihe anmelden. Nachfragen zur Veranstaltungsreihe schicken Sie gerne an fobi@komprex.de.
Der Normalisierung entgegentreten – entschlossen und vernetzt gegen Rechtsextremismus
Tagung des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismusprävention am 18. und 19. April 2024 in Leipzig
Rechtsextreme und menschenverachtende Einstellungen sind zur größten Bedrohung für das demokratische und vielfältige Zusammenleben geworden. Die rechtsextreme Mobilisierung der vergangenen Jahre zeigt Wirkung: Unsere Demokratie ist gefährdet wie lange nicht mehr. Regelmäßig nutzt der Rechtsextremismus gesellschaftliche Krisen, um gegen Minderheiten und politisch Andersdenkende zu hetzen oder demokratische Institutionen zu diffamieren. Längst sind traditionell rechtsextreme Themen wie die Abwehr von Migration, Wissenschaftsfeindlichkeit, das Verächtlichmachen von Medien und Journalist*innen, die Leugnung der Klimakrise oder die Ablehnung von Gleichstellungsstrategien für viele Menschen anschlussfähig geworden.
Vor dem Hintergrund von Wahlerfolgen von rechtsextremen Akteur*innen auf lokaler und Landesebene sind Bürger*innen ebenso wie die Zivilgesellschaft herausgefordert. Dabei wird es in einigen Regionen für engagierte Menschen aus Initiativen, demokratischen Parteien oder Kirchengemeinden zunehmend schwierig bis gefährlich, sich offen für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Egal ob auf der Straße, in der Schule oder bei öffentlichen Veranstaltungen: Bedrohungen und auch Übergriffe sind zur Normalität geworden. Gleichzeitig sehen wir in weiten Teilen der Gesellschaft den Wunsch, dem Rechtsextremismus engagiert entgegenzutreten. Dies wollen wir auf der Tagung des KompRex aufgreifen.
Wie begegnen wir dieser großen Herausforderung für unsere Demokratie wirksam? Welche Bereiche und Akteur*innen sind gefragt? Wie können wir diejenigen unterstützen, die von rechtsextremen Akteur*innen angefeindet und bedroht werden? Wir wollen es nicht bei einer bloßen Bestandsaufnahme belassen, sondern gemeinsam diskutieren, wo und wie wir handeln müssen, wie eine wirksame Prävention in Zukunft aussehen soll und stellen dafür verschiedene Ansätze und Zugänge vor.
Wir laden Sie herzlich ein, am 18. und 19. April 2024 in Workshops, bei Vorträgen und Diskussionsformaten ins Gespräch zu kommen, voneinander zu lernen und sich weiter zu vernetzen – für eine starke Zivilgesellschaft.
Programm
Datum
18. bis 19. April 2024
Veranstaltungsort
Mediencampus Villa Ida, Poetenweg 28, 04155 Leipzig
Kosten
60 € / 80 € / 100 €
Mit der Staffelung des Teilnahmebeitrags nach Selbsteinschätzung möchten wir möglichst vielen Menschen die Teilnahme an der Tagung ermöglichen.
Anmeldung
Auf dieser Seite können Sie sich für die Tagung anmelden. Die Plätze sind begrenzt. Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an veranstaltung@cultures-interactive.de.
Ein Security-Team übernimmt bei der Tagung den Einlass. Bei diskriminierendem und übergriffigem Verhalten bietet ein Awareness-Team Unterstützung.
Wir bieten verschiedene Weiterbildungen für (angehende) pädagogische Fachkräfte an. Unter anderem zur Rechtsextremismusprävention, zum Umgang mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen, zur Distanzierungsarbeit oder zu jugendkultureller politischer Bildung. Format, Dauer sowie Inhalte stimmen wir mit Ihnen und Ihrer Einrichtung bedarfsgerecht ab. Um eine höchstmögliche Einbindung aller Teilnehmenden zu gewährleisten, führen wir unsere Bildungsmaßnahmen stets prozessorientiert durch.
Alle Fortbildungen im Überblick (PDF) Mehr Infos? Oder gleich eine Fortbildung buchen?
Basisschulung Rechtsextremismusprävention
Mit welchen Phänomenen haben wir es zu tun? Wie sind Bezeichnungen wie Neue Rechte, extreme Rechte, Rechtspopulismus oder Rechtsextremismus einzuschätzen? Mit welchen Themen sprechen rechtsextreme Gruppierungen Menschen besonders an? Welche persönlichen oder biografischen Faktoren befördern eine Hinwendung zu rechtsextremen Gruppierungen und Denkweisen? Wie verlaufen Radikalisierungsprozesse und welche Rollen spielen dabei Genderaspekte und das persönliche Umfeld?
Die Basisschulung Rechtsextremismusprävention führt Berufseinsteiger*innen und weitere Interessierte aus Jugend(sozial)- und Präventionsarbeit grundlegend in den Phänomenbereich Rechtsextremismus, in Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse sowie in Präventionsansätze ein. Die Schulung ist eintägig und kann bei Bedarf auch als Online-Fortbildung stattfinden.
Modulare Fortbildung: Handlungskompetenzen im Umgang mit rechtsorientierten/gefährdeten Jugendlichen
Was können Jugend(sozial)arbeiter*innen tun, wenn sie mit rechtsextremen Phänomenen konfrontiert sind? Die modulare Fortbildung vermittelt anhand eines Interventionsplans aufeinander aufbauende Handlungsschritte, um selbstständig Situationen erkennen und einschätzen zu können, sich die nötige Unterstützung zu holen und pädagogische Präventions- wie Interventionsmaßnahmen anbieten zu können. Dazu werden Erkenntnisse zu Rechtsextremismus, zu Hinwendungs- und Distanzierungsprozessen, Übungen zur Reflektion der eigenen Haltung, zu Gesprächsführungsstrategien, Selbstevaluations-Tools und vieles mehr vorgestellt.
Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte aus Schule, Jugendarbeit, Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und Studierende und ist auf fünf Module à zwei Tage angelegt. Nach Bedarf kann sie vor Ort und in verkürzter Form durchgeführt werden. Sie wurde mit dem „PHINEO-Wirkt“-Siegel ausgezeichnet.
Genderbewusste Rechtsextremismusprävention
Voremanzipatorische Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, Hass auf Frauen*, Antifeminismus oder die Abwertung von LGBTIQ+ sind grundlegend mit Rechtsextremismus verwoben. In diesem praxisorientierten Online-Seminar geht es deswegen um:
· Genderthemen im Rechtsextremismus, die stark auch in die sogenannte „Mitte der Gesellschaft“ hineinwirken.
· Geschlechtsspezifische Rollenangebote („Doing Gender“) in rechtsextremen Szenen und deren mögliche Attraktivität für Mädchen* und Jungen* im Jugendalter.
· Aspekte von Familie und Kindeswohl im Kontext von Rechtsextremismus.
· Davon ausgehend werden pädagogische Ansätze und geeignete Zugänge für eine genderbewusste Prävention vorgestellt. Dort werden wir auch Erfahrungen aus dem Projekt WomEx mit einbringen: In diesem EU-weiten Projekt hat cultures interactive e.V. herausgearbeitet, dass neue Zugänge und Anspracheorte einbezogen werden müssen, um auch Mädchen* und Frauen* in der Distanzierungsarbeit zu erreichen.
Train-the-Trainer: Weiterbildung zu Fair Skills – jugendkulturelle politische Bildung
Die Fair-Skills-Qualifizierung richtet sich an alle, die schon in Medien-, Jugendkultur- oder Jugendorganisationsarbeit tätig sind oder künftig in diesem Bereich tätig sein wollen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie Medien- und Jugendkulturarbeit zur Reflektion von gesellschaftlichen Phänomenen nutzen und wie sie systematisch Workshops aufbauen, die Inhalt und Praxis miteinander verbinden. Außerdem erlernen sie Handlungskompetenzen für eine menschenrechtsorientierte Jugendarbeit und wie sie Gruppen konstruktiv und mit Spaß anleiten.
Referent*innen aus verschiedenen Jugendkulturen, Medienarbeit oder politischer Bildung vermitteln Methoden und Konzepte für Workshops und Projekte an Schulen, in der Jugendarbeit oder in Feriencamps. Während der Fortbildung erarbeiten die Teilnehmenden zudem eigene Workshops (zum Beispiel in den Bereichen Graffiti, Skateboarding, Foto, DJing oder Rap), in denen sie Menschenrechtsbildung, politische Themen und jugendkulturelle bzw. Medienpraxis miteinander verbinden.
Die in den Trainings zertifizierten Teilnehmer*innen erhalten die Gelegenheit, bei regionalen oder bundesweiten Projekten zu hospitieren und Workshopleitungen im Tandem mit erfahrenen Referent*innen zu übernehmen.
Weiterbildung zur Distanzierungsarbeit
In dieser Fortbildung geht es um das in der Fachstelle für Distanzierungsarbeit von cultures interactive entwickelte Verfahren des intensivpädagogischen Einwirkens auf rechtsaffine und rechtsextrem orientierte junge Menschen – in einem akteur*innenübergreifenden lokalen Kooperationszusammenhang mit der Jugendhilfe und weiteren Hilfesystemen. Die Methodik der Distanz-Trainings im Einzel- und Gruppensetting entspricht einem systemisch-lösungsorientierten Vorgehen, das auch Eltern- und Umfeldberatung einbezieht; ferner menschenrechtsorientierte Jugendarbeit in „kritisch-zugewandter Haltung“, professionelle Vertrauens- und Beziehungsbildung, narrative Biografie-Arbeit, sozialräumlich basierte (Selbst)Reflexion, Anti-Gewalt-Arbeit. Gegebenenfalls kommen Tataufarbeitung, Auseinandersetzung mit Neutralisierungs- und Entschuldungsgesten, intensivpädagogische politische Bildung, sowie Zielentwicklung und das Erarbeiten von „funktionalen Äquivalenten“, das heißt von sinn- und erlebnisstiftenden Alternativen zu menschenfeindlichen und gegebenenfalls rechtsextrem motivierten Lebensweisen, hinzu.
Weiterbildung zu Narrativen Gesprächsgruppen
Die Fortbildung vermittelt das von cultures interactive entwickelte Verfahren der Narrativen Gesprächsgruppen an Schulen, das eine innovative Form der intensivpädagogischen politischen Bildung darstellt. Narrative Gruppenarbeit wird als Faktor des nonformalen Lernens im Bereich Sprache und Demokratie eingesetzt und im Rahmen einer wöchentlichen Schulstunde der Regelunterrichtszeit in Gruppen von zehn bis 14 Schüler*innen von externen Leiter*innen durchgeführt. Die Fortbildung behandelt narratologische Grundlagen, Techniken und Haltungen der themenoffenen Gruppenleitung, der erzählgenerierenden Gesprächsführung, Moderation von Gruppendynamik, variablen Setting-Gestaltung per Gruppenteilung und Time-Out-Raum, des Schnittstellenmanagements mit dem Fachunterricht und den psychosozialen Einzelinterventionen bzw. der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit. Bei Bedarf können auch gruppenübergreifende Konflikt- und Mobbing-Mediation Teil der Fortbildung sein.
Mehr Infos zu den Narrativen Gesprächsgruppen
Pädagogische Fachkräfte haben es in ihrer Arbeit häufig mit „Problemfällen“ zu tun, die es zu „lösen“ gilt. Dabei geht es häufig auch um Äußerungen und Verhaltensweisen von Jugendlichen, aber auch von Kolleg*innen, die menschenverachtend, rassistisch, sexistisch, antisemitisch oder ähnliches sind. Viele Fachkräfte haben bereits einen versierten Umgang mit solchen Situationen entwickelt – manchmal braucht es aber auch eine langfristigere Handlungsstrategie. Doch der stressige Arbeitsalltag ermöglicht es ihnen nur selten, in Ruhe darüber nachzudenken, wie ein professioneller Umgang mit solchen Fällen aussehen kann. Erst recht fällt die Entwicklung einer Handlungsstrategie dann schwer, wenn es keine oder wenige Strukturen für einen kollegialen Austausch gibt. Auch bei klassischen Fortbildungsangeboten fehlt meist die Zeit, solche „Fälle“ mit der nötigen Ruhe zu besprechen.
Daher bietet cultures interactive e.V. auf Anfrage kostenfrei angeleitete kollegiale Fallberatungen an. Einzelne Fachkräfte und ganze Teams, die sich untereinander oder mit anderen Fachkräften über herausfordernde Situationen im Kontext von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit austauschen wollen, unterstützt cultures interactive dabei mit einem angemessenen Rahmen. Ob einmalig oder in regelmäßigen Abständen, ob in Präsenz oder online – wir bemühen uns, den Bedarfen der Beratungsnehmer*innen möglichst gut gerecht zu werden. Die Intervisonsgruppe wird von einer erfahrenen Beratungsfachkraft angeleitet und moderiert. Die zentrale Ressource stellt aber die Expertise der Gruppe selbst dar: Aus ihr heraus wird er Fall empathisch reflektiert, anschließend werden gemeinsam pädagogische Handlungsstrategien entwickelt. Die gemeinsame Reflexion ermöglicht es auch denjenigen, deren Fall nicht vertiefend bearbeitet wird, Anreize und Strategien für die eigene Arbeit mitzunehmen.
Sie haben Bedarf nach kollegialer Fallberatung? Dann melden Sie sich per E-Mail bei uns mit dem Betreff „Kollegiale Fallberatung“. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück.
info@cultures-interactive.de
Cultures Interactive e.V. organisiert regelmäßig Fachtreffen mit Vertreter*innen von Bundes- und Landesverbänden der Jugend(sozial)arbeit, um einen vertrauensvollen Fachaustausch zu speziellen Problemlagen in Bezug auf menschenverachtende, demokratiefeindliche oder rechtsextreme Phänomene herzustellen. Inhaltlich werden in den Treffen Hintergründe zu (jugendkulturellen) Erscheinungen von Rechtsextremismus besprochen, auch im Kontext von Familie, Gender oder sozialer Herkunft. Dabei werden regionale Herausforderungen spezifisch beleuchtet und Bedarfe ebenso wie Empfehlungen gemeinsam formuliert. Diese finden Eingang in die Arbeit der Verbände der Jugend(sozial)arbeit, werden über deren Kanäle veröffentlicht und dort diskutiert. Zudem können weitere Empfehlungen für Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik in Bezug auf Rechtsextremismus und Jugend(sozial)arbeit vorbereitet werden.
Sie möchten an den Fachtreffen teilnehmen? Dann melden Sie sich gern per E-Mail bei uns.
kontakt@farp.online