Beratung und Begleitung

Die fa:rp berät zu pädagogischen Interventionen und Präventionsmaßnahmen im Umgang mit rechtsextremen Phänomenen. Mitarbeiter*innen der Fachstelle beraten per Telefon oder E-Mail und verweisen an andere geeignete Stellen auf örtlicher, Landes- und Bundesebene. Bei Bedarf können mögliche Handlungsschritte besprochen, Materialien empfohlen und weitergeleitet werden oder eine Beratung zu geeigneten Zugängen der Prävention und Intervention stattfinden. Zudem können natürlich auch Präventions- und Distanzierungsangebote von Cultures Interactive e.V. gebucht werden. Eine Übersicht über bundesweite Präventionsangebote finden Sie ebenfalls im Infoportal Rechtsextremismusprävention des Kompetenznetzwerks.

Praxiswerkstatt

Stabil bleiben“ – Praxiswerkstatt zur Auseinandersetzung mit demokratie- und menschenfeindlichen Haltungen in der Jugend(sozial)arbeit

26. und 27. Juni 2025 im Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg

In Kooperation mit dem Sozial­pädagogischen Fortbildungs­institut Berlin-Branden­burg veranstaltet die Fachstelle Rechtsextremismus­prävention (fa:rp) am 26. und 27. Juni 2025 eine Praxiswerkstatt zur Auseinander­setzung mit demokratie- und menschen­feindlichen Haltungen in der Jugend­sozialarbeit. Denn die Jugend(sozial)arbeit steht aktuell unter Druck: Immer jüngere Heran­wachsende vertreten lautstark menschen­verachtende und demokratie­feindliche Haltungen. Auch das Gewalt­potenzial steigt bei Jugendlichen und es sind wieder mehr jugend­kulturelle rechtsextreme Grup­pierungen zu sehen. Die Frage, wie Kinder und Jugendliche in demokratischen und menschen­rechtlichen Haltungen gestärkt werden können, wird zunehmend heraus­fordernder.

Dabei fehlt es der Jugend(sozial)­arbeit auch immer wieder an der nötigen Unterstützung durch lokale Akteure und kommunale Strukturen. Mehr denn je gilt es, fachliche Kompetenzen, Netzwerke und Unterstützungsstrukturen zu bündeln und Dynamiken entgegenzutreten, die letztlich auf eine Schwächung von Demokratie und Menschenrechten abzielen.

Praxisorientierte Handlungsstrategien im Umgang mit Rechtsextremismus

Auf der Praxiswerkstatt am 26. und 27. Juni 2025 geht es deshalb darum, sich zu den konkreten Problematiken im Arbeitsfeld auszutauschen und gemeinsam praxisorientierte Lösungswege für die jeweiligen Heraus­forderungen zu entwickeln. Unterstützt wird der Prozess von erfahrenen Mitarbeitenden der fa:rp. Bereits seit 20 Jahren arbeitet Cultures Interactive in der Rechtsextremismus­prävention und bietet bundesweit Beratung, Fachbegleitung, Fortbildungen sowie Konzepte für die Arbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen für Schule und Jugendarbeit an.

Die Teilnehmenden der Praxiswerkstatt arbeiten in Workshops über verschiedene Phasen zusammen und erarbeiten praxis- und fallorientierte Handlungs­strategien im Umgang mit Rechtsextremismus. Dazu erhalten sie Impulse, Hilfestellungen durch bestehende Handlungs­konzepte, Informationen über (regionale) Unterstützungs­angebote und Empfehlungen für die eigene Arbeit.

Zur Strukturierung der Arbeit in den Workshops gibt es zwei Arbeitsschwerpunkte:

  • 1) Die direkte pädagogische Arbeit in Gruppen- und Einzelsettings, bei der pädagogische Fachkräfte sowohl mit rechtsextrem offenen/-orientierten als auch mit betroffenen Kindern und Jugendlichen bzw. mit deren Umfeld befasst sind. Hier gibt es Anregungen zu Ansätzen, Methoden, Haltungen, Gesprächs­kompetenzen, Möglich­keiten der Erstreaktion, Angebots­gestaltung u.ä.
  • (2) Rahmen­bedingungen von Jugend(sozial)­arbeit und Demokratie­bildung: Dazu zählen kommunale und fachliche Vernetzung, staatliche und institutionelle Unterstützungs­strukturen, Organisation von Zusammenarbeit und Zusammenhalt, trägerinterne Maßnahmen wie personeller und fachlicher Rückhalt, Leitbild für die eigene Arbeit, Satzung, Hausordnung, Schutzkonzepte, Gemeinnützigkeit/­Neutralitäts­thematik und die Dokumentation von Vorkommnissen u.a.

Zwei Workshopgruppen arbeiten, begleitet von zwei Moderationen/Fachleuten, im Wechsel zu beiden Arbeits­schwer­punkten und entwickeln darauf aufbauend Handlungs­schritte für den eigenen Arbeitskontext.

Termin

26. und 27. Juni 2025
Donnerstag: 9.30 – 17.45 Uhr
Freitag 9.00 – 12.30 Uhr

Zielgruppe

Jugend- und Sozial­arbeiter*innen sowie Pädagog*innen aus schulischen und kommunalen Arbeitsfeldern aus Berlin/­Brandenburg. Die Teilnahme aus anderen Bundes­ländern ist begrenzt möglich.

Kosten

15 €/Tag, Übernachtung 25 €/Nacht
30 € insgesamt bei Teilnahme ohne Übernachtung
55 € insgesamt bei Teilnahme mit einer Übernachtung

Bei einer Teilnahme aus anderen Bundes­ländern: 42 €/Tag, 84 € insgesamt ohne Übernachtung, 109 € insgesamt mit Übernachtung

Der Teilnahme­beitrag beinhaltet die Verpflegung mit einem warmen Mittagessen, Getränken und Kaffee­pausen. Bei Teilnahme mit Übernachtung ist zusätzlich ein Frühstück und Abendessen im Teilnahme­beitrag enthalten. Nicht in Anspruch genommene Leistungen werden nicht erstattet.

Eine Übernachtung vor Ort im SFBB ist möglich. Übernachtungs­plätze sind begrenzt. Die Veranstaltenden behalten sich vor, Zimmer als Doppelzimmer zu belegen, abhängig von der Anzahl der angefragten Übernachtungen.

Veranstaltungsort

Sozialpädagogisches Fortbildungs­institut Berlin-Brandenburg (SFBB)
Jagdschloss Glienicke
Königstr. 36 b
14109 Berlin-Wannsee
www.sfbb.berlin-brandenburg.de

Anmeldung

Auf dieser Seite können Sie sich für die Praxis­werkstatt anmelden. Bitte beachten Sie auch die Teilnahmebedingungen des SFBB. Anmeldeschluss ist der 29. Mai 2025.

Alle Infos zur Praxiswerkstatt als PDF

 

Summer School

Einmal jährlich veranstaltet die Fachstelle Rechtsextremismusprävention eine Summer School zur Rechtsextremismusprävention im Feld der Jugend(sozial)arbeit. Mehrere Tage kommen Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit, der Rechtsextremismusprävention und der politischen Bildung dazu im Sommer in einer Bildungsstätte zusammen, um sich gemeinsam in Fachvorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und Werkstätten weiterzubilden, voneinander zu lernen, auszutauschen und zu vernetzen. Jeder Tag steht unter einem eigenen Thema und beginnt vormittags mit einem Fachvortrag zu dem jeweiligen Tagesschwerpunkt. Anschließend bieten Workshops vertiefende Einblicke in das Tagesthema, bevor am späten Nachmittag das Gehörte und Erlebte in einer Teilnehmendenwerkstatt reflektiert und auf den eigenen Arbeitskontext übertragen werden kann.

2023 nahm die Summer School die veränderten Anforderungen der Rechtsextremismusprävention an die Jugend(sozial)arbeit in den Blick: Wie sieht eine zeitgemäße Prävention mit Blick auf den aktuellen Rechtsextremismus aus? Welchen Auftrag und welche Grenzen hat die Rechtsextremismusprävention und von welchen gelungenen Ansätzen können wir lernen? Das haben die Teilnehmenden fünf Tage lang intensiv in der Nudelfabrik Zeitz diskutiert. Im Jahr 2022 musste die Summer School pandemiebedingt als kürzere Fachtagung in Berlin stattfinden. Unter dem Titel "Nichts als Krise(n)?" setzten sich die Teilnehmenden dort mit den Folgen der zahlreichen gesellschaftlichen Krisen für Jugendliche und Jugendarbeit auseinander.

Dokumentation der Summer School 2023

Dokumentation der Fachtagung 2022

Alle Fragen zu bisherigen und zukünftigen Summer Schools beantworten wir gerne unter summerschool@cultures-interactive.de

Summer School 2019
Weiterbildungen

Wir bieten verschiedene Weiterbildungen für (angehende) pädagogische Fachkräfte an. Unter anderem zur Rechtsextremismusprävention, zum Umgang mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen, zur Distanzierungsarbeit oder zu jugendkultureller politischer Bildung. Format, Dauer sowie Inhalte stimmen wir mit Ihnen und Ihrer Einrichtung bedarfsgerecht ab. Um eine höchstmögliche Einbindung aller Teilnehmenden zu gewährleisten, führen wir unsere Bildungsmaßnahmen stets prozessorientiert durch.

Alle Fortbildungen im Überblick (PDF) Mehr Infos? Oder gleich eine Fortbildung buchen?

 

Basisschulung Rechtsextremismusprävention

Mit welchen Phänomenen haben wir es zu tun? Wie sind Bezeichnungen wie Neue Rechte, extreme Rechte, Rechtspopulismus oder Rechtsextremismus einzuschätzen? Mit welchen Themen sprechen rechtsextreme Gruppierungen Menschen besonders an? Welche persönlichen oder biografischen Faktoren befördern eine Hinwendung zu rechtsextremen Gruppierungen und Denkweisen? Wie verlaufen Radikalisierungsprozesse und welche Rollen spielen dabei Genderaspekte und das persönliche Umfeld?

Die Basisschulung Rechtsextremismusprävention führt Berufseinsteiger*innen und weitere Interessierte aus Jugend(sozial)- und Präventionsarbeit grundlegend in den Phänomenbereich Rechtsextremismus, in Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse sowie in Präventionsansätze ein. Die Schulung ist eintägig und kann bei Bedarf auch als Online-Fortbildung stattfinden.

Modulare Fortbildung: Handlungskompetenzen im Umgang mit rechtsorientierten/gefährdeten Jugendlichen

Was können Jugend(sozial)arbeiter*innen tun, wenn sie mit rechtsextremen Phänomenen konfrontiert sind? Die modulare Fortbildung vermittelt anhand eines Interventionsplans aufeinander aufbauende Handlungsschritte, um selbstständig Situationen erkennen und einschätzen zu können, sich die nötige Unterstützung zu holen und pädagogische Präventions- wie Interventionsmaßnahmen anbieten zu können. Dazu werden Erkenntnisse zu Rechtsextremismus, zu Hinwendungs- und Distanzierungsprozessen, Übungen zur Reflektion der eigenen Haltung, zu Gesprächsführungsstrategien, Selbstevaluations-Tools und vieles mehr vorgestellt.

Die Fortbildung richtet sich an Fachkräfte aus Schule, Jugendarbeit, Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und Studierende und ist auf fünf Module à zwei Tage angelegt. Nach Bedarf kann sie vor Ort und in verkürzter Form durchgeführt werden. Sie wurde mit dem „PHINEO-Wirkt“-Siegel ausgezeichnet.

Die Module

Modul 1: Erkennen. Wahrnehmen und Einordnen demokratie- und menschenfeindlicher sowie extrem rechter Erscheinungsformen (Interventionsplan Stufe 1)

Im ersten Modul findet einführend eine inhaltliche Auseinander­setzung mit rechtsex­tremen Erlebniswelten, aktuellen Stilen, Formen der Hass­äußerungen sowie deren jugend­kulturellen Ausdrucks­formen, Codes, Musik­richtungen und Graubereichen dieses Phänomen­bereiches statt. Eine eingehende Beschäftigung damit ist Voraussetzung für die diesbezügliche Präventions­arbeit. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Bedeutung von Geschlecht bzw. Geschlechterrollen im Rechtsextremismus. Zudem wird der fünfstufige Interventions­plan vorgestellt und in die modul­begleitende Fallarbeit eingeführt.

Modul 2: Verstehen. Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse analysieren (Interventionsplan Stufe 2)

Inhalt des zweiten Moduls ist die Vermittlung von Hintergrund­wissen zu sozialen, sozial­räumlichen und biografischen Risiko­faktoren sowie subjektiven Beweg­gründen in der Hinwendung von Jugendlichen zum Rechtsextremismus, um persönliche Motivlagen von Jugendlichen aus dem eigenen Arbeits­kontext besser einschätzen zu können. Auch hier wird eine gender­reflektierte Perspektive eingenommen. Unterstützende Arbeitsmaterialien und Methoden für eine Situations­analyse werden angeboten und Techniken einer offen-nachfragenden Gesprächsführung vorgestellt und eingeübt. Dabei werden auch Fragen der eigenen Haltung und Positionierung diskutiert.

Modul 3: Ermöglichen. Persönliche, kollegiale und sozialräumliche Ressourcen als Handlungsgrundlagen (Interventionsplan Stufe 3)

Im dritten Modul geht es darum, Voraus­setzungen zu reflektieren, die für eine effektive Rechtsextremismus­prävention unabdingbar sind. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Reflexion von Herausforderungen und Grenzen der eigenen Arbeit sowie die Stärkung persönlicher Ressourcen und der Aufbau ebenso wie die Entwicklung kollegialer und sozialräumlicher Unterstützungs­möglichkeiten. Die Methode der kollegialen Fallberatung wird vorgestellt und erprobt. Ansätze der Netzwerk-, Ressourcen-, und Sozialraum­orientierung und des Empowerments ergänzen das Methoden­repertoire.

Modul 4: Planen. Handlungsschritte entwickeln und vorbereiten (Interventionsplan Stufe 4)

Nachdem eine tiefere Einschätzung von Heraus­forderungen und Möglich­keiten erfolgt ist, kann nun mit der Planung notwendiger Interventions­maßnahmen und begleitender Präventions­maßnahmen begonnen werden. Inhaltlich werden Ansätze der Präventions-, Distanzierungs- und Ausstiegs­arbeit vorgestellt und diskutiert, welche Maßnahmen mit welchen Jugendlichen bzw. Jugend­gruppen sinnvoll sind. Ergänzt werden juristische Grundlagen zu den Themen der politischen Neutralität, der Meinungs­freiheit sowie strafrechtliche Tatbestände. Anhand von Arbeits­materialien erarbeiten die Teilnehmenden fallbezogen eigene Ziel- und Maßnahmen­pläne sowie Indikatoren, um die Zielerreichung selbst einschätzen zu können.

Modul 5: Umsetzen.  Maßnahmen verwirklichen und Arbeit nachhaltig gestalten (Interventionsplan Stufe 5)

Im letzten Modul wird die Umsetzung von Methoden praktisch eingeübt. Konkrete lebens­weltorientierte Methoden der Präventions­arbeit, insbesondere aus jugend­kultureller, politischer Bildungs- sowie sozial­therapeutischer Arbeit, werden gemeinsam angewendet. Dabei werden Hintergründe zu verschiedenen Jugend­kulturen, Methoden der menschenrechts­orientierten Jugendkultur­arbeit und des Umgangs mit Ungleich­wertigkeits­vorstellungen vertieft vorgestellt. Abschließend stellen die Teilnehmenden eigene Maßnahmen­pläne und Übungs­einheiten für die Arbeit mit Jugend­lichen vor.

Genderbewusste Rechtsextremismusprävention

Voremanzipatorische Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, Hass auf Frauen*, Antifeminismus oder die Abwertung von LGBTIQ+ sind grundlegend mit Rechtsextremismus verwoben. In diesem praxisorientierten Online-Seminar geht es deswegen um:
· Genderthemen im Rechtsextremismus, die stark auch in die sogenannte „Mitte der Gesellschaft“ hineinwirken.
· Geschlechtsspezifische Rollenangebote („Doing Gender“) in rechtsextremen Szenen und deren mögliche Attraktivität für Mädchen* und Jungen* im Jugendalter.
· Aspekte von Familie und Kindeswohl im Kontext von Rechtsextremismus.
· Davon ausgehend werden pädagogische Ansätze und geeignete Zugänge für eine genderbewusste Prävention vorgestellt. Dort werden wir auch Erfahrungen aus dem Projekt WomEx mit einbringen: In diesem EU-weiten Projekt hat cultures interactive e.V. herausgearbeitet, dass neue Zugänge und Anspracheorte einbezogen werden müssen, um auch Mädchen* und Frauen* in der Distanzierungsarbeit zu erreichen.

Train-the-Trainer: Weiterbildung zu Fair Skills – jugendkulturelle politische Bildung

Die Fair-Skills-Qualifizierung richtet sich an alle, die schon in Medien-, Jugendkultur- oder Jugendorganisationsarbeit tätig sind oder künftig in diesem Bereich tätig sein wollen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie Medien- und Jugendkulturarbeit zur Reflektion von gesellschaftlichen Phänomenen nutzen und wie sie systematisch Workshops aufbauen, die Inhalt und Praxis miteinander verbinden. Außerdem erlernen sie Handlungskompetenzen für eine menschenrechtsorientierte Jugendarbeit und wie sie Gruppen konstruktiv und mit Spaß anleiten.

Referent*innen aus verschiedenen Jugendkulturen, Medienarbeit oder politischer Bildung vermitteln Methoden und Konzepte für Workshops und Projekte an Schulen, in der Jugendarbeit oder in Feriencamps. Während der Fortbildung erarbeiten die Teilnehmenden zudem eigene Workshops (zum Beispiel in den Bereichen Graffiti, Skateboarding, Foto, DJing oder Rap), in denen sie Menschenrechtsbildung, politische Themen und jugendkulturelle bzw. Medienpraxis miteinander verbinden.

Die in den Trainings zertifizierten Teilnehmer*innen erhalten die Gelegenheit, bei regionalen oder bundesweiten Projekten zu hospitieren und Workshopleitungen im Tandem mit erfahrenen Referent*innen zu übernehmen.

Infos (PDF)

Weiterbildung zur Distanzierungsarbeit

In dieser Fortbildung geht es um das in der Fachstelle für Distanzierungsarbeit von cultures interactive entwickelte Verfahren des intensivpädagogischen Einwirkens auf rechtsaffine und rechtsextrem orientierte junge Menschen – in einem akteur*innenübergreifenden lokalen Kooperationszusammenhang mit der Jugendhilfe und weiteren Hilfesystemen. Die Methodik der Distanz-Trainings im Einzel- und Gruppensetting entspricht einem systemisch-lösungsorientierten Vorgehen, das auch Eltern- und Umfeldberatung einbezieht; ferner menschenrechts­orientierte Jugendarbeit in „kritisch-zugewandter Haltung“, professionelle Vertrauens- und Beziehungsbildung, narrative Biografie-Arbeit, sozialräumlich basierte (Selbst)Reflexion, Anti-Gewalt-Arbeit. Gegebenenfalls kommen Tataufarbeitung, Auseinandersetzung mit Neutralisierungs- und Entschuldungsgesten, intensivpädagogische politische Bildung, sowie Zielentwicklung und das Erarbeiten von „funktionalen Äquivalenten“, das heißt von sinn- und erlebnisstiftenden Alternativen zu menschenfeindlichen und gegebenenfalls rechtsextrem motivierten Lebensweisen, hinzu.


Weiterbildung zu Narrativen Gesprächsgruppen

Die Fortbildung vermittelt das von cultures interactive entwickelte Verfahren der Narrativen Gesprächsgruppen an Schulen, das eine innovative Form der intensivpädagogischen politischen Bildung darstellt. Narrative Gruppenarbeit wird als Faktor des nonformalen Lernens im Bereich Sprache und Demokratie eingesetzt und im Rahmen einer wöchentlichen Schulstunde der Regelunterrichtszeit in Gruppen von zehn bis 14 Schüler*innen von externen Leiter*innen durchgeführt. Die Fortbildung behandelt narratologische Grundlagen, Techniken und Haltungen der themenoffenen Gruppenleitung, der erzählgenerierenden Gesprächsführung, Moderation von Gruppendynamik, variablen Setting-Gestaltung per Gruppenteilung und Time-Out-Raum, des Schnittstellenmanagements mit dem Fachunterricht und den psychosozialen Einzelinterventionen bzw. der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit. Bei Bedarf können auch gruppenübergreifende Konflikt- und Mobbing-Mediation Teil der Fortbildung sein.

Mehr Infos zu den Narrativen Gesprächsgruppen

Intervisionsgruppen

Pädagogische Fachkräfte haben es in ihrer Arbeit häufig mit „Problemfällen“ zu tun, die es zu „lösen“ gilt. Dabei geht es häufig auch um Äußerungen und Verhaltensweisen von Jugendlichen, aber auch von Kolleg*innen, die menschen­verachtend, rassistisch, sexistisch, antisemitisch oder ähnliches sind. Viele Fachkräfte haben bereits einen versierten Umgang mit solchen Situationen entwickelt – manchmal braucht es aber auch eine langfristigere Handlungsstrategie. Doch der stressige Arbeitsalltag ermöglicht es ihnen nur selten, in Ruhe darüber nachzudenken, wie ein professioneller Umgang mit solchen Fällen aussehen kann. Erst recht fällt die Entwicklung einer Handlungsstrategie dann schwer, wenn es keine oder wenige Strukturen für einen kollegialen Austausch gibt. Auch bei klassischen Fortbildungs­angeboten fehlt meist die Zeit, solche „Fälle“ mit der nötigen Ruhe zu besprechen.

Daher bietet cultures interactive e.V. auf Anfrage kostenfrei angeleitete kollegiale Fallberatungen an. Einzelne Fachkräfte und ganze Teams, die sich untereinander oder mit anderen Fachkräften über herausfordernde Situationen im Kontext von Gruppen­bezogener Menschen­feindlichkeit austauschen wollen, unterstützt cultures interactive dabei mit einem angemessenen Rahmen. Ob einmalig oder in regelmäßigen Abständen, ob in Präsenz oder online – wir bemühen uns, den Bedarfen der Beratungsnehmer*innen möglichst gut gerecht zu werden. Die Intervisonsgruppe wird von einer erfahrenen Beratungsfachkraft angeleitet und moderiert. Die zentrale Ressource stellt aber die Expertise der Gruppe selbst dar: Aus ihr heraus wird er Fall empathisch reflektiert, anschließend werden gemeinsam pädagogische Handlungs­strategien entwickelt. Die gemeinsame Reflexion ermöglicht es auch denjenigen, deren Fall nicht vertiefend bearbeitet wird, Anreize und Strategien für die eigene Arbeit mitzunehmen.

Sie haben Bedarf nach kollegialer Fallberatung? Dann melden Sie sich per E-Mail bei uns mit dem Betreff „Kollegiale Fallberatung“. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück.

info@cultures-interactive.de

Menschen sitzen im Kreis
Fachtreffen Jugendarbeit

Cultures Interactive e.V. organisiert regelmäßig Fachtreffen mit Vertreter*innen von Bundes- und Landesverbänden der Jugend(sozial)arbeit, um einen vertrauensvollen Fachaustausch zu speziellen Problemlagen in Bezug auf menschenverachtende, demokratiefeindliche oder rechtsextreme Phänomene herzustellen. Inhaltlich werden in den Treffen Hintergründe zu (jugendkulturellen) Erscheinungen von Rechtsextremismus besprochen, auch im Kontext von Familie, Gender oder sozialer Herkunft. Dabei werden regionale Herausforderungen spezifisch beleuchtet und Bedarfe ebenso wie Empfehlungen gemeinsam formuliert. Diese finden Eingang in die Arbeit der Verbände der Jugend(sozial)arbeit, werden über deren Kanäle veröffentlicht und dort diskutiert. Zudem können weitere Empfehlungen für Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik in Bezug auf Rechtsextremismus und Jugend(sozial)arbeit vorbereitet werden.

Sie möchten an den Fachtreffen teilnehmen? Dann melden Sie sich gern per E-Mail bei uns.

kontakt@farp.online

Illustration einer Weiterbildung
Jugendliche im Workshop